Es war ein Fußballwochenende, bei dem die Gewalt hochkochte. In Dortmund, wo 100 bis 200 Vermummte mit Mundschutz und Quarzhandschuhen Gladbach-Fans und Polizisten angriffen. Wo an anderer Stelle zwei andere Fan-Gruppen aneinandergerieten und ein Gladbach-Fan aus Waltrop dabei lebensgefährlich verletzt wurde. Üble Szenen gab es auch bei Eintracht Frankfurt, Verletzte beim Spiel St. Pauli gegen Hannover 96 und einen Einsatz mit Pfefferspray bei Bochum gegen Köln.
Und, wie nun bekannt wurde, gab es auch nach der Partie zwischen Fortuna Düsseldorf und dem FC Schalke 04 ein brutales Aufeinandertreffen von Fans. Schalke hatte das Spiel 3:5 verloren, einige S04-Fans hatten das Stadion schon in der ersten Halbzeit verlassen.
Laut Informationen des Kölner Stadt-Anzeigers kam es am Samstagabend am Düsseldorfer Hauptbahnhof gegen 22.40 Uhr zu einer großen Prügelei am Gleis 16 – allerdings zwischen Fans des FC Schalke 04 und dem 1. FC Köln. Ein Sprecher der Bundespolizei bestätigte gegenüber dem Stadt-Anzeiger, dass 20 vermummte Fans des 1. FC Köln und Schalke 04 aufeinander losgingen. „Ein Anhänger des 1. FC Köln versuchte, einem Schalker einen Fanschal zu stehlen. Dieser wehrte sich und zog dem Kölner eine Flasche über den Kopf“, beschrieb der Polizeisprecher eine Szene aus dem Tumult. Der Kölner Fan musste verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Die Bundespolizei schritt ein und stoppte die Prügelei.
Hintergründe und Details sind noch unklar und Teil der Polizeiermittlungen. Die Bundespolizei teilte am Samstagabend über die sozialen Medien zunächst mit, dass die Heimreise der frühzeitig abgereisten Gäste- sowie Heimfans „seitens der Bundespolizei friedlich verlaufen“ sei. Das war wohl etwas voreilig…
Doch warum trafen in Düsseldorf ausgerechnet Kölner auf die Schalker? Eine Rivalität gibt es schon länger, in der Vergangenheit hat es schon so manche hässliche Szene gegeben, wenn Anhänger des FC Schalke 04 und die des 1. FC Köln aufeinandergetroffen sind. Nicht selten kam es auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen der organisierten Fanlager. Beim Spiel des 1. FC Kölns gegen Schalke 04 im August 2011 sollen FC-Ultras Urin und Kot in gegnerische Fanblöcke geworfen und dabei auch eigene Anhänger „abgeschossen“ haben.
2014 kam zu einer Massenschlägerei zwischen Schalker und Kölner Fans in der Kölner Innenstadt. Dabei wurde ein Gelsenkirchener Fan schwer am Kopf verletzt. Der damals 40-Jährige schwebte zwischenzeitlich gar in Lebensgefahr. Auch im Dezember 2017 kam es im Anschluss der Bundesligapartie zwischen den beiden Clubs zu einer heftigen Auseinandersetzung. Zum Ende des Spiels Köln-Schalke im Mai 2021 eskalierte die Situation rund um das Rheinenergiestadion. Aus einer Gruppe von mehreren hundert Personen hatten einzelne Randalierer Knallkörper gezündet und Polizisten mit Glasflaschen beworfen.